Dienstag, 15. Januar 2013

Facebook sucht


Von Liken bis Followen – Social Media ist im Alltag angekommen. Facebook und Co. revolutionieren nicht nur die Sprache, sondern auch das alltägliche Leben. Mal eben Facebook checken oder die letzten News twittern, das nimmt einen immer größeren Teil des Tages ein. Problematisch dabei ist, dass Social Media deutliches Suchtpotential hat.

In den USA checkt fast die Hälfte aller 18 bis 34-jährigen Facebook bereits direkt nach dem Aufstehen. Fast ein Drittel der Befragten besuchen mithilfe eines Smartphone das soziale Netzwerk sogar, bevor sie überhaupt das Bett verlassen. Immer mehr Menschen ziehen es vor, mit ihren Freunden zu chatten, anstatt sich zu treffen. Was absurd klingt, ist bereits Teil der Realität. Heute kommuniziert mehr als die Hälfte der Menschen (57%) öfter Online miteinander, als im realem Leben.

Jeder, der auch mündlich im 140 Zeichen Stil kommuniziert ist danach der Twitter Sucht verfallen. Gleiches gilt für alle, die sonntags keinen „Tatort“ mehr sehen können, ohne die Handlung parallel weiter zu twittern. Facebook-Addicts wiederum outen sich durch inflationären Gebrauch der Formulierung „I like“, um Wertschätzung auszudrücken. Wer nirgendwo mehr hingehen kann, ohne bei Location Based Services wie Foursquare einzuchecken und in der eigenen Stadt weniger Sehenswürdigkeiten als kostenlose WLAN-Hotspots kennt, der ist vollends der Social Media Sucht verfallen.

Doch Spaß beiseite. Facebook Sucht wird zum ernstzunehmenden Thema. Viele bekommen depressive Verstimmungen, wenn die eigenen Statusmeldungen keine „Gefällt mir“ oder Kommentare erhalten. Und wer viele Stunden in der digitalen Welt verbringt, verliert Zeit, um in der realen Welt Freunde zu treffen oder zu entspannen. Problematisch dabei: Im Extremfall kann der Versuch, den verschiedenen Online-Identitäten auf den diversen Netzwerken gerecht zu werden, zu einem Burn-Out führen. Experten bewerten den Zwang, ständig soziale Netzwerke zu checken, sogar als Sucht wie jede andere. (Quelle: Der Standard).


 

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